Medienmitteilung 13.04.2021
13.04.2021: Neue Gästekarte mit inkludiertem öV für die Unterengadiner Gemeinden und Val Müstair
Der Wunsch nach inkludiertem öV besteht im Unterengadin und Val Müstair sowohl seitens Gästen als auch Beherbergern schon lange. Nach zahlreichen gescheiterten Anläufen während den letzten gut 15 Jahren ist es nun so weit: die Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG (TESSVM) lanciert gemeinsam mit den Gemeinden Scuol, Valsot, Zernez und Val Müstair im nächsten Winter eine neue Gästekarte. Dazu meint Martina Stadler, Projektleiterin und Direktorin der TESSVM: «Die Ferienregionen Engadin Scuol Zernez und Val Müstair zeichnen sich durch einen natur- und kulturnahen, authentischen Tourismus aus. Die neue Gästekarte mit inkludiertem öV stärkt unsere Positionierung als nachhaltige Destination deutlich und unterstreicht unser Engagement. Dass wir diesen Meilenstein nun erreicht haben, macht auch ein wenig stolz.»
Gäste der Hotellerie und Parahotellerie profitieren in den genannten Gemeinden künftig von zahlreichen Mehrwerten. Die neue Gästekarte berechtigt sie nicht nur zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, sondern auch zur vergünstigten oder kostenlosen Teilnahme an über 70 verschiedenen Führungen, Erlebnissen und Kursen in der ganzen Destination. Der inkludierte öV-Perimeter variiert je nach Übernachtungsort. Gäste in Scuol und Valsot kommen während der Sommersaison zusätzlich in den Genuss, die Bergbahnen Scuol gratis nutzen zu können. Die Präsidentin der IG Parahotellerie Unterengadin, Donna Minar, zeigt sich begeistert: «Was andernorts seit vielen Jahren bereits Standard ist, haben die Gäste in den Unterkünften unserer Region bisher vermisst. Umso mehr freuen wir uns, unseren Gästen schon bald die neue Gästekarte mit inkludiertem öV abgeben zu dürfen und sind überzeugt, dass damit Ferien bei uns noch attraktiver werden.»
Breit abgestützte Projektentwicklung
Dass sich Gastgeber und Gäste nun auf die neue Gästekarte freuen dürfen, ist das Resultat von sehr gutem Teamwork in der Destination. Von Beginn weg wurde ein grosser Fokus auf den Einbezug der verschiedenen Anspruchsgruppen gelegt. So waren neben den Gemeinden und Vertretern der Hotellerie und Parahotellerie auch Transportunternehmen und das kantonale Amt für Energie und Verkehr von Beginn weg involviert. Fachlich wurde das Projekt durch die Experten von Rapp Trans geführt. An vier Informationsveranstaltungen im ersten Quartal 2021 konnten sich interessierte Partner zudem aus erster Hand über das Projekt informieren und ihre Gedanken einbringen. «Als ehemalige Präsidentin des Gewerbe- und Gastroverbands Val Müstair (umg) habe ich mich seit vielen Jahren für ein attraktives öV-Angebot für unsere Gäste eingesetzt. Unter dem Lead der regionalen Tourismusorganisation ist es gelungen, ein Angebot zu entwickeln, das einerseits die Bedürfnisse unserer Gäste deckt und andererseits finanziell tragbar ist», sagt Gabriella Binkert Becchetti, Gemeindepräsidentin von Val Müstair, dazu.
Finanzierung über die Kurtaxe
Die Einführung der neuen Gästekarte ist auch mit Mehrkosten verbunden. Sie werden über eine Erhöhung der Kurtaxen in den partizipierenden Gemeinden gedeckt, die dieser in den vergangenen Wochen zugestimmt haben. Zusätzlich haben die Gemeinden für die Pilotphase eine Defizitgarantie gesprochen, um allfällige Kostenschwankungen abfedern zu können. Die Kurtaxen bleiben auch nach diesen Anpassungen im schweizweiten Vergleich angemessen und werden direkt durch die Gäste entrichtet.
3-jährige Pilotphase
Nachdem die Finanzierungsentscheide gefallen sind, beginnt nun die Umsetzungsphase. Die TESSVM wird in den kommenden Monaten ein geeignetes System für die (digitale) Gästekarte evaluieren, einrichten und gegen Ende des Jahres die Beherberger schulen. Die ersten drei Betriebsjahre von 2022 bis 2024 werden genutzt, um Erfahrungen zu sammeln, so wird z. B. das Nutzungsverhalten analysiert, es werden Rückmeldungen von Beherbergern und Gästen gesammelt, die Perimeter und die Kosten überprüft, etc. Basierend auf den Erfahrungen kann die Gästekarte weiterentwickelt und angepasst sowie die Finanzierung langfristig sichergestellt werden.
In Valsot und Val Müstair profitieren auch die Zweitwohnungen
Zwei Gemeinden – Valsot und Val Müstair – berücksichtigen bereits in der Pilotphase auch ihre Zweitwohnungen. Für Victor Peer, Gemeindepräsident von Valsot, ist das ein wichtiges Zeichen, denn: «Die Besitzer von Zweitwohnungen stellen eine zentrale Anspruchsgruppe in unserer Gemeinde dar. Deshalb werden diese Gäste künftig ebenfalls in den Genuss der neuen Gästekarte mit inkludiertem öV kommen. Wir sind überzeugt, dass wir damit die Attraktivität von Valsot als Zweitheimat steigern können.» Auch in den Gemeinden Scuol und Zernez wird diese Option geprüft.
Medienkontakte
Martina Stadler, Direktorin TESSVM
+41 81 861 88 02
m.stadler@engadin.com
Madeleine Papst, Leiterin Medien TESSVM
+41 81 861 88 15
m.papst@engadin.com